Manschette (französisch: manchette = Ärmelchen; abgeleitet von lateinisch: manus = Hand) bezeichnet den untersten Abschluss des Ärmels, der normalerweise an der Hand und um das Handgelenk liegt, besonders an Hemd oder Bluse. Es gab und gibt verschiedene Formen der Manschette.
Die Manschette war und ist häufig eine Art Gegenstück zum Kragen. Sie ergänzen sich oft in Stil und Form oder stehen in einem gewissen Verhältnis zueinander.
Manschetten, die sich vom eigentlichen Ärmel abheben, gibt es seit der Renaissance, bzw. seit dem 16. Jahrhundert. Das Wort selber wurde Ende des 17. Jahrhunderts aus der französischen Sprache ins Deutsche übernommen, und bezeichnete damals die Spitzenrüschen des Hemdes, die aus dem Ärmel des Justaucorps (barocker Gehrock für Männer) über die Hand fielen. In Deutschland nannte man sie auch „Handkrause“ oder „Handblätter“.
Die moderne Manschette
Heute versteht man unter einer Manschette einen fest angearbeiteten, durch Knopf und Knopfloch oder mit Manschettenknopf zu schließenden Ärmelabschluss, als Stulpe oder Bündchen gearbeitet. Sie ist oft wie ein Hemdkragen leicht versteift, an Hemden, Blusen und hemdartigen Jacken.
Folgende Arten werden unterschieden:
- Sportmanschette (auch italienische Manschette): Eine geknöpfte Manschette ohne Umschlag, deren knöpfbare Teile übereinander gelegt werden.
- Kombimanschette (auch Wiener Manschette): Eine einfache Manschette mit Knopf und Knopfloch. Neben dem Knopf befindet sich jedoch ein weiteres Knopfloch, so dass sie auch mit Manschettenknopf geschlossen werden kann. Wegen der geringeren Gefahr des Abriebs wird sie gerne bei Stoffen mit einer Kunstharz-Pflegeleichtausrüstung eingesetzt. Zum Frack werden nur Hemden mit Kombimanschette getragen.
- Umschlagmanschette (auch Umlegemanschette, französische Manschette oder Doppelmanschette): Sie besteht aus einer doppelten Stofflage, die zum Handgelenk zurückgeschlagen wird und häufig mit einem Manschettenknopf geschlossen wird. Hemden zum Smoking werden gewöhnlich in dieser Form getragen.
Die Stoffenden der Manschette können eckig oder (seltener) gerundet sein. Die Ärmel des Hemdes sollten bis zum Ansatz des Handrückens reichen. Die Hemdärmel und die Ärmel des darüber getragenen Sakkos sollten idealerweise so geschnitten sein, dass die Hemdmanschette etwa einen bis anderthalb Zentimeter aus dem Sakkoärmel hervorschaut.
Je nach Mode werden neben Hemden und Blusen vor allem Damenmäntel und -jacken mit Manschetten ausgestattet. Insbesondere Pelze haben häufig dekorative Manschetten-Ärmelabschlüsse, auch kann Winterbekleidung mit Pelzmanschetten versehen sein. Sind sie nicht festgeheftet, ermöglichen sie es der Trägerin die Ärmellänge entsprechend der Unterkleidung zu regulieren.